Neuausrichtung der Organisation und Verfahrenslandschaft der Thüringer Polizei (NOVA)

Migration des zentralen Vorgangsbearbeitungssystems und der Umfeldsysteme
Kunde

Landeskriminalamt Thüringen

Ziel

Elektronische Vorgangsbearbeitung mit dem neuen Zentralsystem ComVor für mehr als 6.000 Polizeibeamte und Tarifangestellte

Applikationen/Systeme

Zentrales Vorgangsbearbeitungssystem IGVP/ComVor und alle Umfeldsysteme

Projekt

Migration des Altverfahrens inkl. Umfeldsystemen für den Eintritt in einen neuen Kooperationsverbund

Der Kunde

Das Landeskriminalamt Thüringen (TLKA) ist die zentrale Dienststelle der Thüringer Polizei für kriminalpolizeiliche Aufgaben. Die Behörde übt die Fachaufsicht über die kriminalpolizeiliche Tätigkeit der Dienststellen aus und ist gleichzeitig Zentralstelle für das polizeiliche Informations- und Kommunikationswesen der Thüringer Polizei. Die Behörde besteht aus 7 Abteilungen mit ca. 650 Mitarbeitern. Die zentrale IuK-Abteilung des TLKA stellt den Betrieb und die Entwicklung von mehr als 200 Fachverfahren sowie der Funk- und Kommunikationstechnik der Thüringer Polizei mit über 6.000 Bediensteten sicher.

Die Herausforderung

Seit fast 20 Jahren nutzte die Thüringer Polizei das Vorgangsbearbeitungssystem „Integrationsverfahren Polizei (IGVP)“ als tragendes Element der polizeilichen Sachbearbeitung. Die Anwendung wurde seither stetig entwickelt und wurde durch den Länderverbund Bayern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen gepflegt. In diesem Zeitfenster hat sich die technische Entwicklung im Bereich der Informationstechnologie rasant und in den Kooperationsländern mit unterschiedlichem Kurs entwickelt, sodass eine Fortführung dieses Länderverbundes nicht mehr möglich war. Auf der Suche nach neuen Kooperationspartnern entschied sich die Thüringer Polizei zum Eintritt in die Länderkooperation Brandenburg, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg und damit zur Einführung des bereits bestehenden Vorgangsbearbeitungssystems ComVor.

Im Vorgangsbearbeitungssystem IGVP standen Millionen von Daten bereit. Alle Vorgänge, die aufgrund gesetzlicher Fristen nicht gelöscht werden konnten, mussten weiter verwaltet werden. Eine der kompliziertesten Fragen war also: Welche und wie viele Daten werden in das neue Vorgangsbearbeitungssystem ComVor übertragen. Alle ging auf Grund der schieren Anzahl nicht. Klar war aber auch: alle laufenden Fälle, denn die mussten ja weiterbearbeitet werden, müssen im neuen Vorgangsbearbeitungssystem verfügbar sein. Zusätzlich wurde entschieden, auch die Daten der abgeschlossenen Fälle aus den letzten 24 Monaten ebenfalls in ComVor zu überspielen. Das waren nach Schätzungen etwas mehr vier Millionen Datensätze, die vom alten in das neue System migriert werden mussten.

Die Lösung

Im Rahmen eines offenen Verfahrens „Consultingleistungen NOVa – IT Migration“ erhielt die OS den Auftrag, die Rollen:

  • IT Architekt und
  • IT Berater Migration

mit qualifiziertem Personal so zu besetzen, dass die Umstellung von IGVP zu ComVor termin- und qualitätsgerecht Anfang 2019 stattfinden kann.

Die architekturellen Leistungen umfassten im Wesentlichen:
  • Definition von Architekturrichtlinien für alle Teilprojekte,
  • Sicherstellung der Einhaltung von technologischen Standards und der IT-Sicherheit,
  • Erstellung und Aktualisierung von Ist- und Ziel-Architekturübersichten,
  • Feststellung und Dokumentation gegenseitiger Abhängigkeiten von Anwendungskomponenten und Infrastruktur,
  • Abstimmung bei der Verknüpfung von Fachlichkeit und Informationstechnik mit dem Facharchitekten.
IT Berater Migration arbeiteten vordergründig auf folgenden Gebieten:
  • Analyse der Altdaten und Migrationserfordernisse,
  • Bewertung der Datenqualität, Erarbeiten von Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität,
  • Erarbeitung von min. drei grundlegenden Migrationsszenarien,
  • wirtschaftliche Analyse der Migrationsbedarfe und Szenarien,
  • Bewertung der Migrationsinhalte und Erstellung von verfahrensbezogenen Migrationskonzepten,
  • Planung und Tests der Datenmigrationen,
  • Begleitung der Durchführung von Migrationen,
  • Überwachung der Datenmigration und Datenaussonderung im Altsystem.
Der Nutzen

Die Mitarbeiter des TLKA (respektive der Landespolizeidirektion) konnten sich auf die fachlichen Aspekte der komplexen Umstellung und Migration konzentrieren. Die IT Spezialisten der OS sorgten zusammen mit Dritten dafür, dass die technischen Maßnahmen definiert und zielgerichtet umgesetzt wurden. Neben den Qualitätskriterien wurde besonders Augenmerk auf den Zieltermin und die Einhaltung der vertraglichen Budgetwerte gelegt.

Das Fazit

Am 7.1.2019 ging das neue Vorgangsbearbeitungssystem ComVor live und läuft seitdem stabil und qualitätsgerecht. Das TLKA hat zusammen mit der LPD damit ein komplexes Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht und Synergien aus der Länderkooperation Brandenburg, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg auch für Thüringen wirksam gemacht. Die OS wurde sowohl in der Kundenbefragung als auch in der Einzelbewertung der eingesetzten Mitarbeiter eine hohe Kundenzufriedenheit bescheinigt.

Download Erfolgsgeschichte

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